Wenn Kaffee bitter schmeckt

Für viele Kaffeeliebhaber ist der Genuss einer Tasse Kaffee der perfekte Start in den Tag. Auch im Arbeitsalltag der Schweizer darf Kaffee nicht fehlen. So gibt eine Statistik des Statista Research Department an, dass der Pro-Kopf-Kaffeekonsum im Jahr 2021 bei durchschnittlich 1.069 Tassen lag. Somit bewegt sich die Schweiz knapp hinter Deutschland und Norwegen an der Weltspitze der Kaffeetrinker.

Doch was ist, wenn der Kaffee plötzlich bitter schmeckt? Bitterer Kaffee kann eine unangenehme Erfahrung sein und das Geschmackserlebnis trüben. In diesem Artikel gehen wir den Ursachen für bitteren Kaffee auf den Grund und geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihren Kaffee optimal zubereiten können.

Bitterer Kaffee – was steckt dahinter?

Wenn Sie leidenschaftlicher Kaffeetrinker und auf der Suche nach leckerem Kaffee sind, können Sie bei uns E.S.E Pads, Kaffeebohnen und Aeropress Kaffee finden. Egal auf welche Art Sie Ihren Kaffee zubereiten – ein gewisses Mass an Bitterkeit im Kaffee ist etwas ganz Normales.

In jedem Kaffee sind als Grundbestandteile Bitterstoffe wie Chlorogensäure und Koffein enthalten. Dabei sind diese Bitterstoffe und Säuren nicht etwa schlecht – im Gegenteil: Die Bitterstoffe im Kaffee sorgen in Kombination mit anderen Aromen für ein harmonisches Geschmacksbild. Dennoch sind geschmackliche Unterschiede bei verschiedenen Kaffeesorten feststellbar. So sind einige Sorten häufig von Natur aus herber als andere. Daher wird Kaffee in der Regel über seine Bitterkeit geschmacklich voneinander abgegrenzt.

Zu bitterer oder gar unangenehm schmeckender Kaffee hingegen kann verschiedene Ursachen haben – von der Brühtemperatur bis hin zur falschen Zubereitung. Um einen aromatischen, vollmundigen und angenehmen Kaffeegenuss zu erzielen, ist es wichtig, die Ursache des bitteren Kaffees zu ermitteln.

Hohe Brühtemperatur

Das Wasser spielt bei der Zubereitung von Kaffee eine wichtige Rolle. So kann eine mangelnde Qualität des Wassers dafür sorgen, dass der Kaffee einen Fremdgeschmack erhält. Dadurch gehen wichtige Aromen verloren.

Darüber hinaus kann auch eine zu hohe Brühtemperatur ein Grund dafür sein, dass Ihr Kaffee bitter schmeckt. Eine zu hohe Temperatur führt dazu, dass die Kaffeebohnen überextrahiert werden. Somit werden zu viele Bitterstoffe aus dem Kaffee gelöst, wodurch der Kaffee bitter wird und an Aroma verliert.

Die Temperatur des Wassers hat grossen Einfluss darauf, welche und wie viele Aromen aus dem Kaffee gelöst werden. Ist das Wasser kälter als 85 Grad, schmeckt der Kaffee häufig wässrig und sauer. Wenn Sie allerdings das Gefühl haben, Ihr Kaffee schmeckt bitter, ist die Brühtemperatur zu hoch. Um dieses Problem zu vermeiden, empfehlen Experten eine Brühtemperatur zwischen 90 und 96 Grad Celsius.

Wenn Sie keinen Kaffeevollautomaten, sondern einen Wasserkocher für die Zubereitung Ihres Kaffees nutzen, sollten Sie das Wasser nach dem Aufkochen eine Minute ruhen lassen. So erreicht das Wasser die optimale Temperatur zum Brühen Ihres Kaffees.

Dunkle Röstung

Ein weiterer Faktor, der die Bitterkeit des Kaffees beeinflusst, ist die Röstung. Beim Rösten der Kaffeebohnen entstehen Antioxidantien, welche für einen leicht bitteren Kaffee-Geschmack verantwortlich sind. Je dunkler die Bohne geröstet ist, desto bitterer schmeckt also der Kaffee.

Insbesondere bei der Kurzzeitröstung bei sehr hohen Temperaturen – auch Schockröstung genannt – entstehen unangenehme, bittere Aromen. Dies hat den Hintergrund, dass die Bohnen bei der Schockröstung nicht gleichmässig geröstet werden. So verbrennen die Bohnen äusserlich, während sie im Inneren noch fast roh sind. Somit werden die Bitterstoffe nicht vollständig aus der Kaffeebohne herausgelöst.

Aber auch beim traditionellen Langzeit-Trommelröstverfahren können Bitterstoffe entstehen. Diese sorgen dann jedoch für einen qualitativ hochwertigen, vollmundigeren und angenehm bitteren Kaffee-Geschmack. Hier gilt: je dunkler die Röstung der Bohne, desto intensiver das Aroma. Wenn Sie einen milderen Kaffee bevorzugen, sollten Sie auf eine etwas hellere Röstung zurückgreifen. Alternativ können Sie auch Kaffee mit Butter ausprobieren.

Feine Mahlung

Eine zu feine Mahlung kann ebenfalls dazu führen, dass der Kaffee bitter schmeckt. Durch eine feinere Mahlung kommt das Wasser schneller und länger in Kontakt mit dem Kaffeepulver. Dadurch werden mehr Bitterstoffe aus dem Kaffee extrahiert, wodurch der Kaffee bitter schmeckt.

Je nach Zubereitungsart und Kaffeegetränk ist die Einstellung verschiedener Mahlgrade sinnvoll. So ist ein feinerer Mahlgrad bei Espressozubereitungen optimal, während ein grober Mahlgrad für Filterkaffees oder die French Press geeignet ist.

Wenn Sie ein milderes Kaffeearoma geniessen wollen, sollten Sie grundsätzlich eine etwas gröbere Mahlung wählen. Am besten probieren Sie sich hier aus, um den optimalen Mahlgrad für Ihren perfekten Kaffeegenuss zu erhalten.

Robusta Kaffee als Ursache

Kaffee schmeckt bitter – diese Tatsache lässt sich nicht vermeiden, egal um welche Kaffeesorte es sich handelt. Allerdings gibt es durchaus Sorten und aromatische Kaffeebohnen, die deutlich mehr Bitterstoffe enthalten als andere.

So haben Robusta Kaffeebohnen von Natur aus einen höheren Anteil an Bitterstoffen als Arabica Bohnen. Daher können Sie mit einem Kaffee aus der Arabica Bohne einen deutlich ausgewogeneren Kaffeegenuss erzielen, wohingegen Kaffee auf Robusta Bohnen meist sehr satt und erdig schmeckt.

Wenn Sie also einen milderen Kaffee bevorzugen, sollten Sie zu einer Arabica Röstung greifen. Diese ist in der Regel milder im Geschmack als eine Robusta Röstung.

Mangelnde Reinigung

Eine mangelnde Reinigung von Kaffeemaschinen, Vollautomaten und Kaffeemaschinenkomponenten, wie zum Beispiel dem Milchaufschäumer, ist ebenfalls eine häufige Ursache für einen unangenehm bitteren Kaffee. So können sich Kaffeeöle, Fette und Kaffeepartikel in den Maschinenteilen ablagern und durch Ranzigwerden den Geschmack des Kaffees negativ beeinflussen.

Daher sollten Sie auf eine regelmässige Reinigung und Entkalkung Ihres Kaffee-Zubehörs achten, um langfristig einen guten und leckeren Kaffee zu geniessen.

Falsche Zubereitung des Kaffees

Häufig ist für den bitteren Kaffee auch eine falsche Zubereitung verantwortlich. Verwenden Sie beispielsweise zu viel oder zu wenig Kaffeepulver oder lassen Sie den Kaffee zu lange ziehen, kann der Kaffee bitter schmecken. Daher ist es wichtig, die Zubereitungsempfehlungen des jeweiligen Herstellers zu beachten und sich an die richtigen Verhältnisse von Kaffeepulver und Wasser zu halten.

Aber auch leidenschaftliche Kaffeetrinker, die einen Kaffeevollautomaten besitzen, können bei der Zubereitung ihres Kaffees Fehler machen, die den Geschmack beeinflussen. So sollten Sie auch hier auf den richtigen Mahlgrad achten und im Zweifel eine etwas gröbere Einstellung wählen. Darüber hinaus ist es besonders wichtig, die Füllmenge und Temperatur des Getränkes richtig einzustellen. Beim Frischwassertank sollten Sie beachten, dass Sie das Wasser darin täglich austauschen.

Auch wenn der Kaffeevollautomat die Zubereitung von Espresso und Co. voll automatisiert übernimmt, sollten Sie die einzelnen Aspekte der Zubereitung für einen guten Kaffeegenuss dennoch beachten.

Die richtige Reinigung des Kaffeezubehörs

Neben der Wahl der richtigen Zutaten und Zubereitungstechniken ist auch die Reinigung des Kaffeezubehörs von entscheidender Bedeutung, um den bitteren Geschmack zu vermeiden.

So befinden sich im Inneren einer Kaffeemaschine – egal ob Filtermaschine oder Vollautomat – neben Kalk und Schmutz auch Kaffeerückstände. Hierbei handelt es sich in der Regel um sogenanntes Kaffeeöl. Dieses wird beim Mahlvorgang der Kaffeebohne freigesetzt und setzt sich schliesslich im Inneren der Maschine und im Kaffeezubehör ab. Durch die Oxidierung dieser Fette mit Sauerstoff werden die Kaffeerückstände im Kaffeezubehör ranzig, was zu einem schlechten Aroma führen kann.

Eine regelmässige Reinigung der Kaffeemaschine, der Filter und der Kaffeekanne hilft dabei, Rückstände von Kaffeeöl, Staub und Schmutz zu entfernen, die sich mit der Zeit ansammeln können.

Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass Sie das Kaffeezubehör nicht nur regelmässig reinigen, sondern auch entkalken. Hierbei ist es wichtig, dass Sie nach der Entkalkung mit klarem Wasser nachspülen, um alle Rückstände zu lösen.

Verunreinigungen im Kaffeezubehör können das Aroma des Kaffees also ebenso beeinträchtigen und zu einem bitteren Geschmack führen. Daher ist es wichtig, das Kaffeezubehör regelmässig und gründlich zu reinigen, um einen hervorragenden Kaffeegenuss zu gewährleisten.

Bitter ist gesund

Obwohl ein bitterer Geschmack im Kaffee unerwünscht ist, soll dieser tatsächlich auch Vorteile für die Gesundheit haben. Bitterstoffe, die im Kaffee vorkommen, sollen unter anderem die Verdauung fördern und die Aufnahme von Nährstoffen verbessern.

Wenn Sie also Ihren Kaffee trinken, sollten Sie ihn nicht nur wegen des Geschmacks geniessen, sondern auch wegen der möglichen gesundheitlichen Vorteile. Dennoch handelt es sich bei Kaffee um ein Genussmittel, welches massvoll zu geniessen ist.

[Infografik]

FAQ: Kaffee schmeckt bitter

Welcher Mahlgrad, wenn der Kaffee zu bitter ist?

Grundsätzlich gilt: Je feiner der Mahlgrad, desto bitterer schmeckt der Kaffee. Das hat den Hintergrund, dass sich bei zu fein gemahlenem Kaffee ungewollte Bitterstoffe lösen. Daher sollten Sie vor der Zubereitung Ihres Kaffees darauf achten, dass der Mahlgrad Ihrer Kaffeemaschine optimal – und nicht zu fein – eingestellt ist.

Warum wird mein Kaffee aus dem Vollautomaten so bitter?

Wenn der Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten bitter schmeckt, kann das viele Ursachen haben. So können die Kaffeesorte sowie die Röstung schuld an dem bitteren Aroma sein. Auch der Mahlgrad, die Kaffeemenge sowie die Qualität und Brühtemperatur des Wassers haben Einfluss auf die Bitterkeit des Kaffees. Nicht zuletzt können Verunreinigungen im Vollautomaten zu einem schlechten und bitteren Aroma führen.

Was ist, wenn der Kaffee nicht mehr schmeckt?

Wenn der Kaffee nicht mehr schmeckt, sollten Sie zunächst den Ursachen auf den Grund gehen. Eine Lösung kann sein, eine andere hochwertige Kaffeesorte auszuprobieren. Ist der Kaffee dennoch zu bitter, sollten Sie weniger Kaffeepulver verwenden oder den Mahlgrad der Kaffeemaschine etwas gröber stellen.

Welche Kaffeesorte ist bitter?

Kaffeesorten ohne Bitterstoffe gibt es nicht. Allerdings besitzt Robusta Kaffee deutlich mehr Bitterstoffe als Kaffee aus Arabica Bohnen. So haben Robusta Kaffeebohnen ein leicht erdiges und stark ausgeprägtes Aroma, während die Arabica Bohne deutlich milder und ausgewogener schmeckt.

Warum schmeckt Kaffee manchmal komisch?

Ein häufiger Grund, warum der Kaffee auf einmal anders oder gar komisch schmeckt, sind alte oder ranzige Kaffeebohnen. So oxidieren Kaffeebohnen, wenn sie mit Sauerstoff in Kontakt kommen. Durch die Oxidation der Kaffeefette werden diese ranzig. Daher sollten Sie darauf achten, Ihre Kaffeebohnen stets luftdicht zu verschliessen und an einem trockenen, kühlen und lichtgeschützten Ort zu lagern. So können Sie sicherstellen, dass die Aromen des Kaffees enthalten bleiben.

Fazit

Bitterer Kaffee kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Eine hohe Brühtemperatur, eine dunkle Röstung, eine zu feine Mahlung, Robusta Kaffeebohnen, eine mangelnde Reinigung der Kaffeemaschine oder eine falsche Zubereitung – all das kann den Geschmack des Kaffees negativ beeinflussen.

Für den optimalen Kaffeegenuss sollten Sie also bereits bei der Auswahl der Bohnen bis hin zur Zubereitung und Reinigung darauf achten, dass der Kaffee seine Aromen voll entfalten kann. Schliesslich ist ein gut zubereiteter Kaffee ein wahrer Genuss, der den Gaumen täglich aufs Neue erfreut.