Wie degustiert man Kaffee?

Mit einem guten Kaffee verhält es sich wie mit einem schmackhaften Wein. Die Herkunft der Sorte und der Jahrgang beeinflussen den Geschmack. 

Im Rahmen der Degustation von Kaffee, auch Coffee Cupping genannt, ermitteln Sie die Geschmacksnuancen eines Produktes und bewerten den Artikel hinsichtlich der Vollmundigkeit und der Qualität. Möglich sind Noten wie nussig, fruchtig, zitronig, beerig, sauer, bitter oder schokoladig. 

Doch was verbirgt sich konkret hinter der Kaffeeverkostung und welche Schritte umfasst die Degustation? 

Wie degustiert man Kaffee? (https://www.istockphoto.com/de/foto/junge-frau-genie%C3%9Ft-den-geruch-von-frischem-kaffee-in-einem-caf%C3%A9-gm1359027832-432487593?phrase=kaffee%20trinken)

Degustieren – was steckt dahinter?

Eine professionelle Kaffeeverkostung umfasst eine akribische Bewertung eines schwarzen Rohkaffees durch Exporteure, Importeure oder staatliche Instanzen, die die Qualitätskontrolle durchführen und die Exportfreigabe erteilen. Zudem degustieren häufig auch Röster und Agenten Kaffeesorten. 

Die Tester greifen auf standardisierte Verkostungskriterien zurück. Berücksichtigt werden die Herkunft, das Aussehen der Kaffeebohne, das Aroma (Duft), der Körper und der Geschmack. Bei der Beurteilung nehmen die Bewerter den Duft des Produktes auf und schlürfen das Getränk anschliessend. 

Das Aroma kann zum Beispiel als intensiv, röstig, getreidig, verbrannt oder milchig beurteilt werden. Ein “ausgewogener Kaffee” erfüllt die Erwartungen der Tester. 

Um alle Geschmacksnuancen herausschmecken zu können, serviert der Degustator den Rohkaffee in unterschiedlichen Temperaturen und vergleicht die Ergebnisse. Daheim steht es Ihnen jedoch offen, Kaffeebohnen, Kaffeepulver oder diverse Kaffeespezialitäten wie den Caramel Frappuccino von Starbucks mit anderen Produkten aus derselben Kategorie gegenüberzustellen. 

Halten Sie sich vor Augen, dass die Kaffee-Degustation Erfahrung erfordert. Im ersten Durchgang gelingt es Ihnen unter Umständen nicht, die Röstaromen und den Kaffeegeschmack genau zu bestimmen.

Der Grund: Im Vergleich zu Rohkaffee enthält der verarbeitete Kaffee aus dem Handel weniger Säure. Die Nuancen treten so weniger deutlich hervor. Gleichzeitig eliminierten die Produzenten bereits im Vorfeld negative Geschmäcker, um Ihnen das volle Geschmackserlebnis zu bieten.

Mit den richtigen Tipps und Tricks gelingt es jedoch auch Laien spielend leicht, Kaffees zu bewerten und den persönlichen Favoriten zu bestimmen

Ein Tipp: Grundsätzlich wird die Kaffeeverkostung mit schwarzen Kaffeesorten durchgeführt. Auf Zucker, Milch oder Kaffeesahne verzichten die professionellen Prüfer deswegen. Bei Bedarf können Sie jedoch getrost von der Regel abweichen und weitere Kaffeekreationen miteinander vergleichen. Schliesslich steht der Spass im Fokus! 

Kaffee geniessen wie ein Profi

Die wichtigste Nachricht vorweg: Konzentrieren Sie sich bei der Kaffeeverkostung auf die dominierenden Details, die leicht wahrzunehmen sind. Vergleichen Sie den Kaffee aus den Faber Kaffeemaschinen ausserdem mit dem Produkt, das Sie normalerweise konsumieren. Auf diese Weise erhöht sich die Chance, ungewohnte Aromen wahrzunehmen. 

Mit etwas Übung gelingt es Laien, einen Kaffee auszuwählen, der den persönlichen Ansprüchen gerecht wird. 

Im Gegensatz zur professionellen Verkostung nutzen Sie fertig geröstete Kaffees und verzichten darauf, mehrere Tassen einer Sorte miteinander zu vergleichen. Schliesslich sollen keine Defekte ermittelt, sondern der perfekte Kaffee bestimmt werden. 

Die Vorbereitung

Im ersten Schritt entscheiden Sie sich für mindestens zwei Kaffeesorten aus dem Handel, die Sie miteinander vergleichen möchten. Um Verwechslungen zu vermeiden, platzieren Sie die Kaffeetüten auf einer freien Arbeitsfläche. 

Die Kaffeetassen positionieren Sie danach direkt vor der jeweiligen Tüte. Die Tassen sollten ein Volumen von 200 bis 350 Milliliter umfassen. Eine dritte Tasse füllen Sie mit heissem Wasser auf, um den Silberlöffel zur Verköstigung zu neutralisieren, bevor Sie den nächsten Kaffee probieren. 

Ausschlaggebend ist, dass Sie die Kaffeebohnen mit Hilfe einer Kaffeemühle grob mahlen. Pro Tasse geben Sie 7 Gramm des Kaffeepulvers in eine 200-Milliliter-Tasse und 14 Gramm in eine 350-Milliliter-Tasse. 

Verfügen Sie über keine Mühle, besteht die Möglichkeit, gemahlenen Kaffee zu erwerben. Legen Sie nun einen Bewertungsbogen und einen Stift bereit. 

Die Geruchsnoten des Pulvers aufnehmen

Jeder Kaffee versprüht ein einzigartiges Aroma. Um dieses zu ermitteln, greifen Sie zu der jeweiligen Tasse, schütteln diese minimal und nehmen den Duft des aufgewirbelten Kaffeemehls auf. Diesen Schritt können Sie so häufig wiederholen, bis Sie die Aromen der beiden Sorten auf dem Bewertungsbogen durch zwei Worte differenzieren können. 

Stellen Sie sich die folgenden Fragen: 

  • Duftet der Kaffee intensiv oder schwach? 

  • Nehmen Sie eine blumige oder erdige Note wahr? 

  • Welche weiteren Aromen können Sie beschreiben? 

Der Aufguss

Zu Beginn der Degustation kochen Sie das Wasser auf. Die Wassertemperatur sollte 100 Grad Celsius betragen. Giessen Sie die Flüssigkeit bis zur Hälfte in die vorbereiteten Tassen und rühren Sie um. Im Anschluss giessen Sie heisses Wasser nach, bis die Tassen voll sind. 

Lassen Sie diese eine Minute lang stehen. Nun entfernen Sie den weissen Schaum auf der Oberfläche des Kaffees. Beträgt die Temperatur 92 bis 96 Grad Celsius, kann die Verkostung mit Hilfe eines Silberlöffels erfolgen.   

Das Aroma in all seinen Nuancen

Bevor Sie die Lippen ansetzen, neigen Sie die Tasse und nehmen den Duft des Kaffees auf. Um das Aroma zu verstärken, nutzen Sie den Löffel. Bei dieser Methode handelt es sich um das “Aufbrechen des Kaffees”. Bewegen Sie die Flüssigkeit in der Tasse hin und her und atmen Sie gleichzeitig das Aroma ein. 

Welche Nuancen nehmen Sie wahr? Wie unterscheidet sich das Aroma des neuen Kaffees von dem Kaffee, den Sie üblicherweise konsumieren? Notieren Sie Ihre Ergebnisse entweder unter dem Punkt “Aroma” oder als Teil der Kategorie “Geschmack”. 

Geschmacksprobe: das Schlürfen

Schlürfen gilt als unhöflich. Bei der Kaffeeverkostung stellt das ruckartige Einziehen der Flüssigkeit in den Mund jedoch eine bewährte Methode dar, um den Geschmack des Kultgetränks zu bestimmen. 

Dafür füllen Sie einen Löffel mit Kaffee und führen diesen an die Lippen. Spitzen Sie den Mund und nehmen Sie eine kleine Menge des Getränks über die gespitzten Lippen auf. Durch das sogenannte “Einziehen” verteilt sich der Kaffee und berührt den Gaumen und die Geschmacksknospen auf der Zunge. Der Kaffee kann somit seine Geschmacksvielfalt entfalten.  

Professionelle Verkoster weisen individuelle Methoden auf. Einige belassen den Kaffee für wenige Sekunden im Mund. Andere rollen die Flüssigkeit von links nach rechts. 

Die Challenge: Versuchen Sie die optimale Zeitspanne und Vorgehensweise zu ermitteln. Wichtig ist, dass der Kaffee anschliessend ausgespuckt wird. 

Doch wie viele Durchgänge sind zu empfehlen? Grundsätzlich ist anzuraten, die Kaffees mindestens zweimal miteinander zu vergleichen. Denn bereits im zweiten Durchgang lassen sich zahlreiche weitere Nuancen bestimmen. 

Wer den letzten Durchgang mit erkalteten Getränken durchführt, nimmt unter Umständen mehr Geschmacksnoten wahr. Denn kalte Flüssigkeiten schmecken wir besser als heisse Getränke. 

Die Analyse 

Im letzten Schritt ziehen Sie Ihren Bewertungsbogen heran und werten die Daten aus. Überlegen Sie, welche Ansprüche Sie konkret an den perfekten Kaffee stellen. Welches Aroma sollte dieser aufweisen?

Welcher Säuregehalt sagt Ihnen zu? Auch der Körper und der Nachgeschmack (Abgang) sollten berücksichtigt werden. Vergleichen Sie die Werte mit den ermittelten Bewertungspunkten Ihrer Degustation. Konnten die Kaffeesorten Ihre Bedürfnisse erfüllen? 

Der Vergleich von zwei Kaffeesorten verhilft Ihnen zu einem besseren Verständnis der Produkte. In Zukunft können Sie sich an den Ergebnissen orientieren und weitere Kaffeesorten auf Basis des Bewertungsbogens testen. 

[Infografik]

FAQ: Wie degustiert man Kaffee?

Wie verkostet man Kaffee?

Um einen Kaffee zu testen, brühen Verbraucher ein grob gemahlenes Produkt auf und giessen dieses in Tassen. Anschliessend kühlt der Kaffee auf eine Temperatur um die 92 Grad Celsius herunter und kann mit einem Silberlöffel verkostet werden. 

Wie probiert man Kaffee?

Der Kaffee sollte ruckartig über die Lippen eingesogen werden. Durch das Schlürfen verteilt sich die Flüssigkeit im Mund und erreicht die Geschmacksknospen auf der Zunge. 

Wo schmeckt der Kaffee am besten?

kaffeepadsonline stellt Ihnen hochwertige Kaffeekreationen weltbekannter Hersteller zur Auswahl. Welche Marke Sie bevorzugen, entscheiden Sie auf Basis Ihres persönlichen Geschmacks. 

Wie sollte ich meinen Kaffee trinken?

Ein Kaffee wird heiss aufgebrüht. Die Geschmacksnuancen entfalten sich dabei bei einer Temperatur zwischen 92 und 96 Grad Celsius. 

Das Fazit – Kaffee selbst verkosten und bewerten 

Im- und Exporteure, Agenten und Kaffeeröster setzen auf umfangreiche Degustationen (Coffee Cupping) des Rohkaffees. Auf diese Weise ermitteln die Profis Defizite und stellen sicher, dass ausschliesslich vollmundige, schmackhafte Kaffeesorten in den Handel gelangen. 

Eine Kaffeeverkostung bietet sich jedoch auch für das eigene Zuhause an. Denn der Vergleich von mindestens zwei grob gemahlenen Kaffeesorten unterstützt Verbraucher dabei, ein Verständnis für das Produkt zu entwickeln.

Nach der Analyse gelingt es Ihnen somit im Nu, einen Kaffee auszuwählen, der Ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht.

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